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Vorwort
Bei diesen Gedanken zum Thema
Unternehmernachfolge geht es um die
beteiligten Menschen und nicht um
steuer- oder erbrechtliche
Überlegungen. Diese gehören zum
Handwerkszeug der jeweiligen
Spezialisten - und damit meine ich
Spezialisten.
Einleitung
Jeder Nachfolger eines Unternehmers
- sei es ein interner, externer oder ein
Familienmitglied - hat mit einer Unmenge an Konfliktpotenzial
und Störfaktoren zu tun. Diese von vorneherein zu erkennen
und sich darauf einzustellen, ist der erste Schritt, sie zu
meistern und eine langfristig erfolgreiche Nachfolge zu
gewährleisten. Abhängig ist dies vor allem von der
Persönlichkeit des "neuen" und des "alten" Chefs.
Gewachsene Strukturen müssen beachtet oder verändert und
neue geschaffen werden, ohne die Kontinuität und das
Vertrauen des Umfeldes zu stören.
Mit neuen Ansätzen möchten wir diesen Prozess aktiv
begleiten und sowohl den ausscheidenden als auch den
eintretenden Geschäftsführer betreuen.
Entscheidende Phase
Der Wechsel in der Geschäftsführung gehört sicher zu den
wichtigsten und kritischsten Phasen in der Geschichte eines
Unternehmens. Selbst wenn der sensibelste Bereich
funktioniert, d. h. die Harmonie und das Verständnis zwischen
dem Vorgänger und dem Nachfolger, wirkt sich kein anderer
Vorgang so gravierend auf das Unternehmensumfeld aus oder
wird von Außenstehenden so beachtet.
Wer aber sind diese Außenstehenden. Gehen wir dabei von
"innen" nach "außen" vor: Familienmitglieder, Gesellschafter,
Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Banken, Geschäftspartner, -
freunde, Behörden, Verbände, Presse, sonst. Institutionen
u.v.m.
Wir sehen, dass es die unterschiedlichsten Menschen und
Gebilde sind, die von dieser Nachfolgeentscheidung mehr oder
weniger heftig berührt werden und ALLE erwarten etwas von
dem "Neuen". Ein immenser Druck baut sich auf, der sich
vervielfacht - insbesondere in wirtschaftlich schwierigen
Zeiten, wenn sich Experimente verbieten und sofort die
richtigen Entscheidungen getroffen werden müssen. Deshalb
ist es so wichtig, dass der Übergang fließend und langfristig
geplant und vor allem richtig und ausreichend kommuniziert
wird. Nur dann kann dies sachlich, ruhig und kompetent
abgeschlossen werden. Damit werden wir uns aber in einem
späteren Kapitel beschäftigen.
Gewiss muss man Unterschiede einräumen: In einem
gewachsenen Konzern mit klaren inneren Strukturen und
Ebenen wird ein solcher Prozess etwas anders ablaufen und
andere Schwerpunkte haben als in einem Betrieb mit 30 oder
40 Beschäftigten, in dem der Unternehmer selbst im
Tagesgeschäft eingebunden ist. Aber im Großen und Ganzen
sind viele Vorgänge ähnlich. Insbesondere die Probleme, die
auf den "Neuen" zukommen.
Vor allem der typische und in den vor uns liegenden Jahren
besonders häufig vorkommende Fall der Nachfolge aus
Altersgründen bzw. die Betriebsübergabe an einen internen
oder externen Nachfolger kann man in folgende Gegensätze
kleiden:
Problem oder Lösung?
Wird die Nachfolge für das betroffene Unternehmen zu einem
Problem, weil die wichtigsten Grundregeln nicht beachtet
wurden, oder kommt es zu einer Lösung bestehender
Probleme, die unaufhörlich zunehmen werden, je länger die
Nachfolgeregelung hinausgeschoben wird?
Streit oder Harmonie?
Endet die Nachfolge im persönlichen Streit mit dem Senior
und Nachfolger, weil Konfliktpotentiale nicht beachtet wurden,
oder mündet sie in Harmonie, in der jeder seine Aufgabe
kennt und ein Prozess in Gang kommt, der Vertrauen und
Freude über neue Perspektiven für alle Beteiligten schafft?
Misserfolg oder Erfolg?
Wird es für das Unternehmen und die beteiligten Personen zu
einem auch wirtschaftlichen Misserfolg oder können sich neue
Energien und Ideen entwickeln, die den nachhaltigen Erfolg
des Unternehmens sichern?
Allein aus diesen Schlagworten wird deutlich, dass viel auf
dem Spiel steht. Persönlich und wirtschaftlich. Deshalb muss
insbesondere die Unternehmernachfolge aus Altersgründen in
privat geführten Betrieben frühzeitig und strategisch geplant
und vorbereitet werden. Wenn der Senior sich mit 60 oder 65
zum ersten Mal darüber Gedanken macht, kann er eigentlich
nur noch mit viel Glück diese Hürde meistern. Und sie gehört
zu der wichtigsten in seinem Unternehmerleben. Denn all das,
was er mit viel Fleiß, Entbehrungen und Engagement in
vielleicht dreißig, vierzig oder fünfzig Jahren auf - oder - evtl.
sogar von den Vorvätern stammend - ausgebaut hat, kann er
verlieren und damit vielleicht auch einen zufriedenen,
glücklichen und wirtschaftlich gesicherten Ruhestand.
Mittlerweile gibt es Empfehlungen, die manchem als etwas zu
weit hergeholt erscheinen: Mit 50 Jahren die Strategie
entwickeln, mit 55 Jahren den Nachfolger kennen, mit 60
Jahren den Prozess zum Abschluss bringen.
Aber: Wer macht sich schon mit Anfang 50 Jahren Gedanken
um seinen Nachfolger?
Antwort: Jeder der verantwortungsbewusst mit seinem
Unternehmen und seinem Leben umgeht.
Nun gut, man mag streiten, ob 50 oder 53 Jahre das richtige
Alter sind und auf ein Jahr mehr oder weniger kommt es
sicher nicht an. Aber – und das wird durch die nachfolgenden
Ausführungen hoffentlich deutlich - man muss frühzeitig
beginnen.
Es wurden eben schon kurz die vielen verschiedenen
Außenstehenden und die so wichtige Kommunikation mit
ihnen angesprochen. Um zu wissen, was kommuniziert
werden muss, sollte man sich zunächst mit den möglichen
Konfliktfeldern beschäftigen.
Konfliktpotenziale
Um die Dramatik der ganzen Sache griffiger zu machen,
möchte ich von den eher theoretischen Anfangsüberlegungen
zu den praktischen Problemfeldern kommen, die während der
Installierung eines Nachfolgers beachtet werden sollten...
Wenn Sie mehr wissen wollen oder ein Beratungsgespräch
wünschen, setzten Sie sich mit mir in Verbindung.
Hartwig Weidt
Beachten Sie bitte auch die in Zusammenarbeit mit der IHK Siegen
geplanten unregelmäßigen Veranstaltungen zu diesem Thema.
Generationswechsel
Gefahr fürs Lebenswerk?!
Problem oder Lösung ?
Streit oder Harmonie ?
Misserfolg oder Erfolg ?
Unternehmernachfolge
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